Human Resource Management beschäftigt sich auch mit der Persönlichkeitsentwicklung der MitarbeiterInnen. Aber warum sollte sich HR mit Achtsamkeit befassen? Am Beispiel von IBM und vieler weiterer Unternehmen (SAP, Google, BMW, Siemens, Lufthansa etc) wird klar warum und wie diese frage zu beantworten ist.
Mindfulness gestaltet das Arbeitsumfeld produktiver und fördert gleichzeitig die Gesundheit der Mitarbeitenden von innen heraus. Das Fokussieren der eigenen Gedanken und Gefühle führt dazu, dass wir besser Prioritäten setzen können und uns auf Aufgaben, aber auch Gespräche besser konzentrieren. Diese verbesserte Konzentration hat gesteigerte Empathie und Selbstreflexion zur Folge und unterstützt somit die Kommunikation mit Freunden, Verwandten, aber auch Kollegen oder Kunden.
Bei IBM hat sich das Thema nicht wie oft üblich Top-Down sondern durch eine Graswurzelbewegung entwickelt, also Buttom-Up. So haben sich bereits 2006 neugierige mit erfahrenen Kollegen zum Thema Achtsamkeit ausgetauscht und im kleinen Kreis Workshops in einzelnen Lokationen für Kolleginnen und Kollegen auf der ganzen Welt angeboten. Daraus entwickelte sich zunächst 2008 eine Online Community über die Kollaborationsplattform IBM Connections, mit etwa 600 Mitgliedern, die heute über 11.700 Mitglieder zählt. (Quelle: https://www.humanresourcesmanager.de)
Wichtig ist, eine klare Linie zu kommunizieren, die das Verständnis von Achtsamkeit gut beschreibt und klar gegen Esoterik und religöse Zugange abgrenzt. Achtsamkeit im Unternehmen ist ein völlig sekulares Thema! Außerdem ist es essentiell Achtsamkeit in vielen kleinen Schritten in den Arbeitsalltag zu integrieren. Achtsamkeit muss gelebt werden - sonst gibt es sie nicht und sie kann auch keine Wirkung entfalten. Als Beisiel wäre achtsame Meetingkultur zu nennen.
Achtsamkeit sollte von den Mitarbeitern getragen werden, wobei ein Positive Leadership Ansatz seitens der Führungskräfte sehr hilfreich ist bzw die Achtsamkeit als verstärkender Faktor hilfreich ist.
Human Resources Manager müssen gleich an mehreren Stellen eingebunden werden. Sie sind dafür zuständig, ein befürwortendes Sprachrohr zu sein und der Belegschaft den positiven Effekt kontinuierlich zu vermitteln. Außerdem verfügt HR in der Regel über finanzielle Ressourcen, die es ganzheitlich und vorsorglich einzusetzen gilt. Dabei spielt auch eine Rolle, dass die Personalabteilung eine enge Verzahnung zum Management der Geschäftsbereiche pflegt. Es reicht zunächst ein „Mindful Raum“, der den Mitarbeitern die Möglichkeit bietet, sich zurückzuziehen, um durchzuatmen.
Weiterhin sind regelmäßige Workshops von Vorteil, die das Thema und die vielfältigen Methoden konkret visualisieren und somit greifbarer machen. Auch hier müssen keine Riesen-Summen fließen. Die Hauptaufgabe von HR sollte sein, die „Innovatoren“ zu finden, das heißt, die Mitarbeiter, die ein besonders ernstes Interesse an der Verbreitung der Methoden haben oder vielleicht sogar privat Erfahrung mitbringen. Diese Innovatoren können für besagte Workshops eingesetzt werden, ohne großen externen Aufwand zu verursachen.(Quelle:https://www.humanresourcesmanager.de)
Achtsamkeit darf aber nicht dazu mißbraucht werden, den MitarbeiterInnen deshalb noch mehr Arbeitslast zuzmuten - also frei nach dem Motto: Jetzt dürft ihr achtsam sein daher erwarten wir mehr Performance. Die positiven Effekte - und da kann auch eine bessere Performance bei weniger negativen Nebeneffekten durchaus dazu zählen - ergeben sich ohnehin. Aber das Ziel muss bleiben, den Menschen in der Organisation eine gesündere, mental verträglichere und nachhaltigere Arbeitsumgebung zu schaffen und ein wertschätzendes, respektvolles und achtsames Miteinder zu entwickeln.
Was meinst Du? Ich freue mich auf Meinungen und Anmerkungen.
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